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Fledermäuse im April/Mai


Der Winter ist glücklich überstanden

Nachdem die weniger kälteempfindlichen Fledermausarten wie Abendsegler und Rauhautfledermäuse, oder  die in unsern Städten lebenden Weissrandfledermäuse schon mit den ersten wärmeren Tagen beim Jagen zu beobachten waren, wagen sich nun auch Mausohren und ihre Verwandten sowie Langohren aus den Winterverstecken. Der Winterspeck ist aufgebraucht, es muss für Energienachschub gesorgt werden. Fledermäuse, welche während des Winterschlafes gestört wurden, können vielleicht nur mit letzten Kräften auf Nahrungssuche fliegen.

Beginn der Trächtigkeit
Fledermäuse paaren sich nicht im Frühjahr, sondern im Spätsommer und Herbst. Trotzdem beginnt die Trächtigkeit der Weibchen erst im Frühjahr, denn die Samen wurden im Uterus gespeichert. Sobald das Wetter günstig für die Jagd wird, spätestens aber Anfang April, kommt es zum Eisprung und damit zur Befruchtung. Die Weibchen von Abendseglern und Rauhhautfledermäusen verlassen uns in Richtung nordöstliches Europa, um später dort ihre Jungen zur Welt zu bringen. Die andern Fledermausarten bleiben hier und nutzen den insektenreichen Frühling, um nun unter Umständen ?für zwei? zu fressen.

Einstand in die Wochenstubenquartiere
Während Fledermausmännchen und nicht trächtige Weibchen den ganzen Frühling und Sommer für sich allein sorgen können, müssen trächtige Weibchen nicht nur viel zu Fressen finden, sondern auch geeignete Unterschlüpfe für die Jungenaufzucht.
Fledermäuse zeichnen sich durch grosse Quartiertreue aus, d.h., wenn immer möglich kehren sie Jahr für Jahr ins gleiche Quartier zurück, um zu gebären und die Jungen aufzuziehen. Obschon die meisten Fledermäuse Ende Mai bis Mitte Juni geboren werden, suchen die Weibchen schon bald einmal ihre Wochenstubenquartiere auf. Bei Zwergfledermäusen und ihren Verwandten können das oft mehrere nahe beieinander liegende Unterschlüpfe ähnlicher Art sein, wobei dann im letzten Moment ?entschieden? wird, wo nun die Kinderstube sein wird. Dabei spielt das Wetter eine grosse Rolle. Ab Mai sind also wieder vermehrt grössere Kolonien zu beobachten.
Arten wie z.B. Mausohren oder Langohren sind extrem darauf angewiesen, dass sie ihre gewohnten Quartiere unverändert wiederfinden. Sie treffen denn auch ca. Mitte April in den angestammten Quartieren ein und bleiben dort bis im Herbst. Sind diese in der Zwischenzeit verändert oder gar zerstört worden, hat das fatale Folgen für den Bestand ganzer Kolonien.

Ihre Beobachtungen sind wichtig
Sie können mithelfen, unsere Fledermäuse zu schützen. Melden Sie Ihre Beobachtungen, denn schützen kann man nur, was man kennt!